10. May 2022

TIPPS FÜR AUFTRAGGEBER

Fahrzeugüberführung ins Ausland

Täglich müssen Fahrzeuge auf eigener Achse von A nach B überführt werde – oft auch über die Landesgrenze hinaus. Die Gründe dafür sind vielfältig und die Logistik dahinter komplex. Zuverlässige Fahrer müssen gefunden und Fahrten zeitnah vermittelt werden. Themen wie Versicherungsschutz und – bei Fahrten ins Ausland – das richtige KFZ-Kennzeichen kommen noch hinzu.

Täglich müssen Fahrzeuge auf eigener Achse von A nach B überführt werde – oft auch über die Landesgrenze hinaus. Die Gründe dafür sind vielfältig und die Logistik dahinter komplex. Zuverlässige Fahrer müssen gefunden und Fahrten zeitnah vermittelt werden. Themen wie Versicherungsschutz und – bei Fahrten ins Ausland – das richtige KFZ-Kennzeichen kommen noch hinzu.

Von der Excel-Tabelle zur App.

Veraltete, händisch geführte Verwaltungssysteme sind den neuen Anforderungen im Zuge von Digitalisierung und Mobilitätswende nicht mehr gewachsen. Der Bedarf an smarten Lösungen, welche die Auftragsabwicklung von Fahrzeugüberführungen bündeln und vereinfachen ist groß.

Immer mehr Auftraggeber aus der Mobilitätsindustrie wagen daher den Schritt weg von Excel-Tabellen und langwierigem E-Mail-Verkehr hin zu automatisierten Prozessen, wie sie der ONLOGIST-Marktplatz bietet.

Warum der Bedarf an Überführungsfahrten ins Ausland wächst: Zwei Beispiele.

Beispiel 1: Fahrzeugkauf

Kompromisse waren gestern und wer sucht, der findet!

Der Weg zum eigenen Vehikel ist heute länger als bis zum freundlichen Autohändler um die Ecke. Die zunehmende Digitalisierung macht es möglich, sich im Netz aus einem schier unendlichen Pool an Fahrzeugen genau das herauszufiltern, was den eigenen Bedürfnissen und Preisvorstellungen bis ins Detail entspricht.

Mit dem Nebeneffekt, dass das Traumauto dann vielleicht nicht drei Blocks weiter zur Abholung bereitsteht, sondern in einem weit entfernten Kanton der Schweiz. Oder dem Rest der Welt.

Beispiel 2: Mietwagen Rückführung

Wer heute einen Roadtrip durch Europa plant, braucht dafür längst kein eigenes Auto mehr!

Ebenso wie sehenswerte Länder und Städte gibt es mittlerweile auch Autovermietungen wie Sand am Meer. Und die Sehnsucht nach Reisen mit dem Auto wächst, Stichwort „Flexibilität“! Man kann dort anhalten, wo es einem gefällt, und fährt einfach weiter, wenn das Wetter umschlägt.

Wie in fast allen Bereichen hat die Corona-Pandemie auch hier den Trend vorangetrieben. Statistiken zeigen, dass die Nachfrage nach Mietautos für Urlaubszwecke im Vergleich zu Vor-Corona-Zeiten deutlich gestiegen ist.  Die Aussicht auf Gedränge an überfüllten Bahnhöfen und Flughäfen hat sicher dazu beigetragen.

Doch Urlaubspläne ändern sich oder können durch unvorhergesehene Umstände wie Krankheiten, Unfälle, Unwetter etc. durchkreuzt werden. So endet der Trip manchmal nicht dort, wo er eigentlich hätte enden sollen. Nämlich beim Autovermieter.

Deswegen sind Überführungen so komplex.

Ganz klar, ob zum Kunden oder zum Vermieter, jemand muss das Auto überbringen. Und Fahrzeugkauf und Mietwagen Rückführung sind nur zwei Beispiele aus einer Fülle an Gründen, aus denen Autos auf eigener Achse transportiert werden müssen.

Durch neue Formen der Mobilität wie Car-Sharing, Autoabonnements, die Verknüpfung von Individualverkehr und öffentlichen Verkehrsmitteln sowie der zunehmenden Individualisierung jeglicher Mobility-Angebote bekommt der Transport von einzelnen Fahrzeugen einen immer höheren Stellenwert.

Die Organisation von Fahrdiensten und Fahrern gehört in der Fahrzeuglogistik zum Alltagsgeschäft und verschlingt dementsprechend viel Zeit. Schließlich muss ein qualifizierter Fahrer / Fahrdienst gefunden werden, der flexibel einsetzbar und genau dann verfügbar ist, wenn man ihn braucht. Preise müssen verhandelt und Fahrtrouten, Abstellorte, Fahrzeugbeschreibungen und Schlüsselübergaben gemanagt werden. Manuell abgewickelt ist dieser Prozess sowohl für Auftraggeber als auch für Dienstleister äußerst unwirtschaftlich.

Wenn es dabei um Fahrten ins Ausland oder aus dem Aus- zurück ins Heimatland geht, sind außerdem Kenntnisse zum richtigen Kennzeichen gefragt.

Überführungs-Kennzeichen: Ein Überblick.

Sobald ein abgemeldetes Fahrzeug auf eigener Achse bewegt wird, muss es gekennzeichnet werden. Das geschieht durch spezielle Nummernschilder, die sich farblich vom „normalen“ Pkw-Nummernschild unterscheiden.

1.     Gelbes Kurzzeitkennzeichen

Wird ein nicht zugelassenes Fahrzeug innerhalb Deutschlands überführt oder Probe gefahren, braucht es ein sogenanntes Kurzzeitkennzeichen. Optisch ist es an dem gelben Feld am rechten Rand des Schildes erkennbar. Die darauf abgebildete Zahlenkombination steht für das Ablaufdatum des Kennzeichens. Dieser Zeitraum beträgt fünf Tage. Über diesen Zeitraum hinaus darf das Fahrzeug nicht gefahren werden. Zusätzlich ist das Kurzzeitkennzeichen fahrzeuggebunden, d.h. es darf nur an einem Fahrzeug verwendet werden.

2.     Rotes Händlerkennzeichen

Anders sieht das beim roten Kennzeichen aus, welches aber nur befristet und an zuverlässige Betriebe (Händler, Werkstätten…) ausgegeben werden. Es fällt durch die durchgängig rote Beschriftung auf. Dieses Händlerkennzeichen ist nicht an ein bestimmtes Fahrzeug gebunden, sondern kann – einmal beantragt – für alle vorhandenen Autos verwendet werden. Rote Kennzeichen dürfen ausschließlich betrieblichen Zwecken wie Probe-, Prüfungs- und Überführungsfahrten, notwendigen Fahrten zum Tanken und zur Außenreinigung anlässlich solcher Fahrten sowie notwendigen Fahrten zur Reparatur oder Wartung dienen.

3.     Ausfuhrkennzeichen

Ins Ausland

Gelbes Kurzzeitkennzeichen und rotes Händlerkennzeichen sind nationale Kennzeichen, die für Deutschland gelten. Anerkannt werden diese nur beim Export in die Nachbarländer Österreich, Italien, Dänemark und Schweiz.

Für alle anderen Länder ist ein Ausfuhrkennzeichen vorgeschrieben, sichtbar gemacht mit einem roten Feld am rechten Rand. Das auch Zoll- oder Exportkennzeichen genannte Nummernschild ist international anerkannt und bis zu 12 Monaten gültig.

Nach Deutschland

Hier wird es etwas komplizierter, da es innerhalb der EU keine einheitliche Regelung gibt.  Man befindet sich also schnell in einer rechtlichen Grauzone. Hier sollte man sich im Vorfeld sehr gut über die Bestimmungen des jeweiligen Landes informieren.

Grundsätzlich gibt es aber zwei Möglichkeiten, mit denen laut Aussagen von Verkehrsexperten nichts falsch macht: Entweder man importiert das Fahrzeug auf einem Anhänger oder aber man muss sich im Ausland das jeweilige Überführungskennzeichen oder Kurzzeitkennzeichen besorgen, das in diesem Land gültig ist.

Fahrzeugüberführungen in Ausland nehmen zu.

Die Beispiele Autokauf und Mietwagen Rückführung zeigen, dass Fahrzeugüberführungen ins Ausland in der Logistikbranche immer mehr zunehmen.

Die Digitalisierung ermöglicht Autokäufern eine ausgiebige Recherche und lässt Preisvergleiche zu. Im europäischen Ausland sind Neuwagen oftmals günstiger zu erwerben als in Deutschland. Das hängt mit den unterschiedlichen Steuersätzen der einzelnen Länder zusammen, die teils deutlich über denen in Deutschland liegen. Um die Fahrzeugpreise europaweit möglichst einheitlich zu gestalten, passen die Hersteller die Nettopreise an die jeweils geltenden Steuern an. Daher ist der Autokauf im Ausland für Deutsche trotz Überführungsgebühren attraktiv.

Für den Anstieg von Mietwagen Rückführungen zeichnet hingegen der Trend weg vom eigenen Auto verantwortlich. Immer mehr Menschen nutzen alternative Mobilitätsangebote, sowohl im Alltag als auch in Bezug auf Reisen. Diese Entwicklung wird sich in Zukunft noch verstärken und neue, innovative Konzepte zur Abwicklung von Überführungen einfordern.

Sie suchen nach cleveren Lösungen, die ihre Überführungsprozesse erleichtern? Nehmen Sie Kontakt mit uns auf! Wir beraten Sie gerne zu Ihren individuellen Bedürfnissen und bieten Ihnen die Möglichkeit, unsere Plattform zu testen.